Wie tickt Deine Fokus- oder Zielgruppe?

Ich wohne auf dem Land unweit eines Vororts von Osnabrück. In diesem kleinen Örtchen gibt es alle Basics, die es braucht, um satt und gesund durchs Leben zu kommen. Supermarkt, Ärzte, drei Pizzerien (?), eine Eisdiele, ein Fitnessstudio etc… und einen schönen, alten Bauernhof mit Fachwerk und großer Diele. In dem Selbstbedienungs-Häuschen vor dem Haus gibt es leckere Bio-Eier und Kartoffeln nach Bio-Naturland-Standard. Die Hühner scharren hinter dem Gebäude, gackern fröhlich und der Hahn gibt manchmal ein kleines Konzert. Ich liebe so etwas. Darum bin ich seit 2024 Mitglied in einer BIOLAND SOLAWI (Solidarische Landwirtschaft) mit Biogemüse aus regionaler Produktion. Aber das erzähle ich dann später einmal.

Als ich an diesem Tag auf den Hof fuhr, stand ein weißer Kleinwagen vor dem Eierhäuschen. Eine Dame, ca 70 Jahre, gepflegtes Äußeres entstieg dem Fahrzeug. Wir begrüßten uns und betraten das 6 m2 kleine Eierhäuschen und kamen ins Gespräch. Nachdem wir uns mit den Eiern versorgt hatten, sprach mich die Dame an, ob ich Interesse hätte, an einer bevorstehenden Podiums-Diskussion zum Thema Gesundheit teilzunehmen und übergab mir einen Flyer. Ich zeigte mich interessiert.

Zur Abendveranstaltung mit dem Titel “Politisches Café” waren ein Mitglied der Gesundheitskammer NRW und weitere Persönlichkeiten eingeladen. Die Veranstaltung sollte 13 € kosten. Wir plauderten noch ein Weilchen. Ich schwärmte von meinem wöchentlichen YOGA Kurs in der ansässigen Evangelische Kirchengemeinde Westerkappeln. Die Dame kannte das Gemeindehaus sehr gut und berichtete, dass sie dort lange im Chor gesungen habe. Und so ergab es sich, dass mich die Dame fragte, ob ich dort eventuell ein Poster aufhängen könne. Klar doch! Ich rollte das Poster auf und steckte es in meine Fahrradtasche. Wir wünschten uns gegenseitig einen schönen Tag und ich schwang mich wieder aufs Fahrrad.

Zu Hause angekommen, sah ich mir das Poster etwas genauer an. Eine Illustration mit schemenhaft erkennbaren Menschen (?), die Farbtonalität rosa mit schwarzer Schrift. Außer der Angabe des Titels “Politisches Café“ und der Andeutung der Thematik, den Teilnehmern der Diskussion und den Veranstaltungsdetails inkl. E-Mail Adresse der Veranstalterin (eben besagte Dame) keine weitere Referenz.

Ich fragte mich, ob die Veranstaltung (die ja immerhin auch 13 € kosten sollte) mit der Verteilung von Postern und Flyern wohl genügend Teilnehmer bekommen würde.

Mir fehlte eine Referenz – eventuell eine Website, auf der man Inhalte zum Ziel des “Politischen Cafés” finden könnte.

Die Bilder ließen eher eine Kunstausstellung vermuten, als eine Podiumsdiskussion mit engagierten und lebendig diskutierenden Menschen zu einem hoch brisanten Thema.

Ich überlegte kurz, Kontakt zu der Dame aufzunehmen. Doch nach kurzer Überlegung war mir klar:

Die Dame gehört vermutlich leider nicht zu meiner Zielgruppe.


Meine Zielgruppe benötigt ein grobes Verständnis über Möglichkeiten und Wege, online sichtbar zu werden und das Vertrauen, dass ich im Sinne des Beauftragenden mein ganzes Wissen und Erfahrung aus 30 Jahren Werbung, Marketing und Design einbringe. Dabei ist es nicht wichtig wie alt meine ideale Kundin, mein idealer Kunde ist. Auch nicht wo mein Auftraggeber*in wohnt, wie viele Kinder sie/er hat oder wo sie/er Urlaub plant.

Bitte nicht falsch verstehen, das ist keine Frage des Alters, sondern der Bereitschaft Kompetenzen anzuerkennen und loszulassen. Eine Online-Marketerin / Webdesignerin ist kreativ und benötigt Handlungsspielraum, um messbare Erfolge und Ergebnisse zu liefern.
Sind diese Voraussetzungen erfüllt, dann kann ein erfolgreiches Projekt daraus entstehen.
Sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt, muss der Dienstleistende den Auftraggebenden “aufschlauen”. Das sprengt schnell den Rahmen und demotiviert beim Urschleim anfangen zu müssen.

Typische Irrtümer im Online-Marketing (Beispiel)


Der Erfolg einer Social Media Kampagne wird an der Anzahl der Postings gemessen.

Eine GOOGL Ads Kampagne führt mit einem Budget von 200 € innerhalb von 4 Wochen zur weltweiten Sichtbarkeit.

Mit Newsletter-Marketing gewinnt man organisch innerhalb von 2 Monaten 1.000 Leads.

Alles das braucht Zeit, Konstanz, ein Gefühl für die Probleme der Zielgruppe, guten Text, Fotos, Budget, Erfahrung, Fokus, und, und, und.

Vielleicht könnte der Veranstalterin des “Politischen Cafés” eine der Maßnahmen zu einem ausverkauften Saal verhelfen, dachte ich.


Mein persönlicher Beitrag ging anders aus: Ich habe zu unterschiedlichen Zeiten versucht telefonisch mit der Gemeinde Kontakt aufzunehmen, um zu erfragen, ob ich das Poster in den Räumen des Gemeindehauses aufhängen darf. Niemand gíng ans Telefon und es gab keinen AB. Eine E-Mail-Adresse oder Website habe ich nicht gefunden.

Ich habe das Poster dann am darauf folgenden Mittwoch zum Yoga mitgebracht und unsere Yogalehrerin Brigitte gefragt, ob es möglich ist, das Poster aufzuhängen. Brigitte hat wiederum einen Zettel mit der Anfrage geschrieben und zusammen mit dem Poster dem Pastor vorgelegt.

Als ich eine Woche später wieder zum Yoga kam, hing das Poster zusammen mit anderen Ankündigungen an der Pinnwand des Martin-Niemöller-Hauses der evangelischen Kirchengemeinde Westerkappeln. Juhu!

Sollte ich die Dame einmal wieder sehen, werde ich sie fragen, ob sie genügend Teilnehmer zu ihrem “Politischen Café” motivieren konnte. Ich hoffe viele.

Wenn Du für Dich und Deine Zielgruppe Klarheit gewinnen willst, dann schreibe mir eine Mail und ich sende Dir meine kostenlose Checkliste.

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